Sabine James hat das Leben eines Großmeisters der Magie, Harry Houdini, für das Jubiläumsjahr der BURGSPIELE GÜSSING 2023 in ein Theaterstück mit Musik und Gesang verarbeitet, welches sie im Juli 2023 mit dem bewährten Ensemble auf der Freilichtbühne am Fuß der Burg Güssing zur Aufführung brachte, mit einer Auswahl der zahlreichen Highlights aus dem bewegten Leben dieses berühmten Zauber- und Entfesselungskünstlers.
Bei einem seiner frühen Auftritte lernte er die bezaubernde Tänzerin „Bess“ Rahner kennen, die er für sich gewann und heiratete. Sie fungierte viele Jahre als seine Bühnenassistentin. Nach ersten Erfolgen blieb jedoch der große Durchbruch in den USA aus, also versuchte er 1900 in London sein Glück. Mit atemberaubender Unterwasser-Entfesselungskunst schaffte Houdini schließlich den Sprung zurück in die USA. Houdini suchte stets die Gefahr, das Grenzerlebnis, was schließlich sein Leben vorzeitig enden ließ. Doch nicht der abenteuerliche Unterwasserakt im Detroit River war der Ursache dafür, als die Zeitungen schon seinen Tod verkündeten, und auch nicht seine allerletzte Show im Wasserbassin, die er nicht mehr schaffte, sondern eine banale Appendizitis.
Die BURGSPIELE GÜSSING haben in den vergangenen Jahren einen bunten Strauß an Märchen als Familienprogramm angeboten. „Die Schöne und das Biest“ (nach dem französischen Märchen "La Belle et la Bête") zeigten die schwere Prüfung einer schönen, tugendhaften Mädchengestalt im Mittelpunkt der Handlung. Ausgrenzung, Neid und Missgunst sind - ebenso wie zwischenmenschliches Desaster infolge ungezügelten Strebens nach Macht und Einfluss - allzeit zugegen. Die Herzensgüte der Protagonistin Belle trägt den Hauptanteil zur Lösung des „gordischen Knotens“ bei, und führt die Geschichte zu einem guten Ende.
Das großteils schon erfahrene Jugendensemble sorgte mit einer fulminanten Aufführung für einen würdigen (und nicht zuletzt tränenreichen) Abschluss des Reigens von drei Jahrzehnten Theater für Güssing, zuerst im Burghof, bzw. seit 2008 am Fuße der Burg Güssing.
Buch, Regie, Musik: Sabine James. Bühnenbild: Heinz Gurdet
Original-Schauplatz der Geschichte ist die Opera Garnier in Paris: Ein Phantom versetzt Künstler, Bühnenarbeiter und Publikum in Angst und Schrecken. Ein vom Grafen von Chagny poussiertes Opernsternchen verschwindet bei einer Vorstellung auf mysteriöse Weise. Die Polizei prüft rätselhafte Todesfälle und will das Phantom aufspüren. Wer ist dieses Phantom, das mit Briefen in roter Tinte die Operndirektion erpresst? Die Story verspricht Spannung und Dramatik, sowie Pariser Flair, Musik, Gesang, Kostüme, und vor allem jede Menge Show-Elemente! Die in Paris lebende Künstlerin Sabine James hat das Stück frei nach dem 1910 erschienen Roman Le Fantôme de l'Opéra für die Bühne in Wort und Musik völlig neu geschrieben. Wussten Sie, dass das Phantom der Oper auch Harfe spielte? Nein? Dann lesen Sie doch in Gaston Leroux' Roman nach!
In diesem Jahr gab es aufgrund der unsicheren Lage keine Theaterproduktionen. Dennoch sollte die Jugendkultur nicht zu kurz kommen, der Kreativsommer 2020 wurde ins Leben gerufen:
Malkurse, Keramik Workshops, Kreativworkshops für Kinder mit Theaterimprovisationen, Stehgreifspielen, Situationsspielen sollten die Bühnenpräsenz und das Selbstbewusstsein auf der Bühne fördern.
Tanz und Jonglieren, Choreographie und die Präsentation des Erlernten, Singkreise für Kinder und Erwachsene, Lesungen mit Musik und „Open Stage“ Präsentationen standen auf dem Programm.
Es war ein Fest sondergleichen, das die Mitglieder des Burgspiel-Ensembles rund um den „Exzentriker“ Phileas Fogg und seine Reisebegleiter den begeisterten Besuchern bereiteten: Ein wahres Pointenfeuerwerk, umrahmt von stimmungsvollen Liedern, eingebettet in überraschende Szenen, die tatsächlich Reisestimmung in spannender Umgebung aufkommen ließen.
Die Spielfreude der reiferen Akteure steigerte die Chance, Erinnerungen an die Jugendzeit wach zu rufen: Wer möchte nicht gerne noch einmal „Indianer spielen“ wie einst vor einem halben Jahrhundert! Spontaner Szenenapplaus und ein fulminantes Finale mit überbordenden „Standing Ovations“ für das gesamte Ensemble und für die künstlerischen Leitung waren der Dank des Publikums.
Sabine James dankte dem Burgverein Güssing gerührt für 26 wunderbare Theaterjahre, und den Schauspielern sowie allen Mitwirkenden für ihren Enthusiasmus, Schweiß, Freude und Zusammenhalt. Ein wunderbar homogenes Team, dem es gebührt, dass die Reise auf der Bühne am Fuß der Burg weitergeht!
Buch, Regie, Musik: Sabine James. Bühnenbild: Heinz Gurdet
Das stark verjüngte Jugendensemble (4 - 13 Jahre!) bescherte dem Publikum ein „himmlisches“ Vergnügen: Jede noch so kleine Pointe wurde honoriert und ließ die jungen DarstellerInnen zu einer tollen Leistung auflaufen. Sabine James gelang ein wunderbares Stück zur Romanreihe. Die von ihr komponierten Lieder und Musiken, gepaart mit Slapstick und Akrobatik, ließen die Jungen Schauspieler all ihre Talente ausspielen.
Schwungvoll erzählen sie die Geschichte vom Doktor, der Tiere lieber mochte als Menschen. Originelle Kostüme illustrieren Dolittles Welt, und sein spontanes Hilfsprojekt für die kranken Affen zeigt die Notwendigkeit der Solidarität aller Kreaturen für den weiteren Fortbestand dieser Welt. Schon deshalb sollte eine Fortsetzung dieser wunderbaren Initiative für die Jugend außer Frage stehen!
„Die lustigen Weiber von Windsor“ - Es war ein besonderes Erlebnis, diese oft zu Unrecht als „seicht“ bezeichnete Komödie von Shakespeare in klassisch/poppigem Outfit zu sehen und zu hören:
Das erprobte, in einigen Positionen ergänzte Ensemble wusste nicht nur schauspielerisch zu glänzen, sondern brachte auch die modern anmutenden Lieder von Sabine James dem Publikum nahe, ob es Barbara Graf-Brauneder selbst war, mit einem „operettigen“ Lied der Kupplerin Hurtig war, der markige Sprechgesang von ihrem Gatten Christian, die mitreißende gesangliche Performance des Herr Fluth (Arno Schützenhofer), oder der lebenslustige Song der Wirtin, „Was wär das Leben ohne Liebe“ (Rita Jost), der zum heimlichen Hit des Publikums wurde.
Berührend war auch das Lied der Jungfer Anne (Petra Hrachovina) „Ich will meine Liebeleben“, und sogar Falco kam zu Ehren in einem „Rache-Rap“ von als Frau Page und Frau Fluth (Edith Fuchsbichler, Gerda Sabara).
Die Bühnenbilder von Heinz Gurdet war bunt, stilvoll und (angesichts der nötige Sparsamkeit) einfach, und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen großartig, denn es gab dem Stück den nötigen Rahmen, ohne es überladen einzuengen. Besonders beeindrucken waren die stimmungsvollen Bilder der Schlussszenen, mit der Maskerade und der imposanten Szene der Feuerprobe für den demaskierten Falstaff. Alles in allem ein dem Jubiläumsjahr durchaus würdiges Programm!
Buch, Regie, Musik: Sabine James. Bühnenbild: Heinz Gurdet
„Ein kleiner Sommernachtstraum“ - Mit großen Augen hatte das Jugendensemble den „Großen“ beim Sommernachtstraum des Vorjahres zugeschaut - und auch die Ohren gespitzt. „Das möchten wir auch gerne spielen!“
Gesagt, getan: Und es war ein Hochgenuss wie sie diese Aufgabe meisterten. Ganze Textpassagen aus dem Vorjahr konnte man hören, und doch war es ein völlig neues Spiel, mit neuer Musik und schmissigen Songs für die Jugend geschrieben und komponiert von Sabine James, und von Barbara Graf-Brauneder bestens mit den sangesfreudigen Jungdarsteller(inne)n einstudiert.
Dass unser Jugendensemble eine großartige Talenteschmiede par excellance ist, hat man im Laufe der letzten Jahre gesehen...
„Ein Sommernachtstraum“ ein wahrer Publikumsmagnet! Sabine James, die seinerzeit als jonglierende, auf einer Kugel balancierende Elfe in eine gleichnamige Produktion beim Zirkus Bouglione in Paris einstieg, war es eine Herzensangelegenheit, zum originalnah bearbeiteten Text auch einiges von ihrer Zirkuskunst einzubringen: Tanz einlagen, Harfenklänge, riesige Seifenblasen, tolle Spezialeffekte und Feuerjonglage ließen das Publikum staunen!
Ein bestens vorbereitetes Ensemble entführte im farbenprächtigen Bühnenbild von Heinz Gurdet ins „alte Athen“, so wie es Barbara Graf-Brauneder im Eröffnungslied stimmgewaltig skizziert. Die geschlossene Gesamtleistung des Ensembles macht namentliches hervorheben einzelner Darsteller nahezu unmöglich, ohne den Rahmen dieser Rückschau zu sprengen. Bezaubernd dargestellte Liebende und deren Verwirrungen, Ränkespiele eines sympathisch boshaften Kobolds aus der Feenwelt von König Oberon, köstlich verspielte „Handwerker“ als Theaterleut’ für eine ‚höfisch amüsierte Hochzeitsgesellschaft’ - und ein schlussendlich zufrieden-glückliches Publikum - was will man mehr?
Buch, Regie, Musik: Sabine James. Bühnenbild: Heinz Gurdet
„Die Goldene Gans“ Mit Elan, Witz und viel Musik wurden die Abenteuer des jüngsten der drei Tischlersöhne vermitteln, dessen gutes Herz ihm schließlich gar die Hand der Königstochter einbringt! In der fetzigen Inszenierung von Sabine James erlebte das Publikum so manche Überraschung. So wird z. B. mit der Mär aufgeräumt, die Mundart habe keine Zukunft: Die Jugend sprach ganze Textpassagen in burgenländischer Mundart, und das mit großer Begeisterung!!
Das farbenfrohe Bühnenbild trugt das ihre zu einem erlebnisreichen Theaterabend für Junge und jung gebliebene bei. Und wieder gab es viele neue Talente, die eine gute Zukunft der BURGSPIELE GÜSSING erwarten lassen, und auf ein tolles Erlebnis im Jubiläumsjahr!
„Die Abenteuer des Giacomo CASANOVA“ war die nächste große Herausforderung für das Ensemble der Burgspiele Güssing. Die von Sabine James nach den Memoiren des großen Verführungs- künstlers verfasste Komödie brachte ein erfrischend frivoles Theater- erlebnis auf der Sommerbühne des Burgvereines. Die Autorin führte auch Regie, spielte selbst im Reigen der Damen um Casanova mit und konnte viel Lob für die gelungene Inszenierung ernten. Das gesamte Ensemble erhielt durchwegs tolle Kritiken; Oliver Mulzet bezauberte in der Titelrolle mit seinem Charme und Gesang, die prächtig gewandeten Damen waren eine Augenweide, und die von Manfred Hotwagner und Sabine James ausgewählten Melodien (durchwegs ‚klassische Ohrwürmer’) boten den Interpreten reichlich Gelegenheit, ihr Gesangstalent unter Beweis zu stellen.
Barbara Graf-Brauneder - Opernsängerin und diplomierte Gesangslehrerin - gab mit ihrem musikpädagogischen Wissen auch den übrigen Sängerinnen und Sängern den nötigen Rückhalt, wovon u.a. Helga Galosch als ‚Maria Theresia‘ und Viktoria Hotwagner als ‚Henrietta‘ profitierten. Für die farbenprächtigen, homogenen Bühnenbilder zeichnete wiederum Heinz Gurdet verantwortlich, und die wunderbaren Kostüme taten ein Übriges zum faszinierenden Gesamteindruck. Es war ein großartiger Reigen im Festspielgelände am Fuße der Burg, der auch in der Fachwelt hohe Anerkennung fand, und besonders von den auswertigen Besuchern goutiert wurde - mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wieder zu kommen!
„Der gestiefelte Kater“ Das Jugendensemble meisterte mit Bravour die große Aufgabe, das von Sabine James ‚ausgebaute‘ klassische Märchen ‚lebendig‘ zu machen: Inhaltlich dem Hauptstück vom großen Verführer Casanova angenähert, gab es viel Spielraum für das stark verjüngte Ensemble!
Sarah Doncsecs als gestiefelter Kater, und Katrin Trinkl als dessen Gegenspieler waren bestens besetzt, und das übrige Ensemble stand in Sachen Spielfreude und Talent nicht nach; und die beiden ‚Feen‘ Antonia Stubits und Tanja Gabriel waren routinierte Erzählerinnen.
Viktoria Hotwagner war für die lebhafte Choreographie verantwortlich, und dem begeisterten Publikum bot sich ein prächtiges, mit Gesang und Tanz angereichertes Schauspiel, in dem auch die Jüngsten mit großem Applaus bedacht wurden.
Eine Hommage an den großen Meister des Stummfilms und der Slapstick-Komödie, in einer Spielfassung von Sabine James:
Im Rahmen eines Theaterprojektes (mit Hannes Hofbauer als Initiator) konnte der gealterte Star zu einem Interview gewonnen werden, in dessen Rahmen ausgesuchte Perlen aus Chaplins Filmschaffen angespielt wurden - ein Abenteuer, das von den Darstellern mit Bravour gemeistert wurde. Manfred Hofer gab den reifen, abgeklärten Chaplin, Stefan Putz (zusammen mit Laura Sophie Riedl auch für Tanz und Choreographie verantwortlich), Theresia Solderits und die bezaubernde Sarah Doncsecs personifizierten die bewegte Biographie des wohl imposantesten Entertainers des vorigen Jahrhunderts.
Der Mix aus bewährten Kräften, wie mit Talenten aus dem Jugendensemble und neu hinzu gekommenen Fans des Theaterspiels aus dem Südburgenland brachte ein sommerliches Highlight mit Musik (Manfred Hotwagner), Gesang, Tanz und auf die Bühne - vom Publikum wie von den Medien begeistert aufgenommen. Ein neuer Meilenstein in der Geschichte der Burgspiele Güssing, mit der immer wiederkehrenden Frage: Und was kommt nächstes Jahr?
Buch, Regie: Sabine James. Musik: Sabine James. Choreographie: Viktoria Hotwagner. Bühnenbild: Heinz Gurdet
"Die Schöne und das Biest" brachte einen weiteren großartigen Erfolg für das Jugendensemble. Die schwere Prüfung einer schönen, tugendhaften Mädchengestalt stand im Mittelpunkt der Handlung. Sabine James hat dieses uralte französische Märchen „La Belle et la Bete“ nicht von ungefähr gewählt, sind doch die Inhalte wie Ausgrenzung, Neid und Missgunst, wirtschaftliche Desaster sowie Macht und Einfluss der Obrigkeit allzeit zugegen.
Wie nun schon seit einien Jahren waren Antonia Stubits (Belle) und Volker Lang (Armand, Biest/Prinz) die Träger der Handlung, glänzend ergänzt bzw.assistiert von Lea Radakovits und Pia Kedl (Gute/Böse Fee), Maria Frisch und Alessia Barnutiu (böse Schwestern), Samuel Zimmermann (Bruder), Miriam Trinkl (Hohes Recht) sowie Katrin Trinkl, Franziska Kopfer und Sarah Doncsecs (Bediente/Statuen) und weiteren sehr jungen Talenten. Bemerkenswert, mit welcher Selbstverständlichkeit sich sogar die Kleinsten auf der Bühne bewegen, wofür nicht zuletzt die gute Arbeit und das Einfühlungsvermögen der jungen Choreographin Viktoria Hotwagner beiträgt.
Das Interesse und der Einsatzwille der Jugend, wie auch Eltern (und Großwletern) ist eine weitere Grundvoraussetzung für eine gute und sinnvolle Arbeit für die Jugend - und deren Vorbereitung auf die Herausforderungen des künftigen Lebens in einer immer vielschichtiger werdenden Gesellschaft.
Es bleibt zu hoffen, dass der Burgverein Güssing diese wunderbare Linie in der Jugendförderung beibehalten kann; dazu bedarf es der Würdigung und Unterstützung seitens der zuständigen Förderstellen, denn nachhaltige Kulturarbeit ist selbst bei größtem Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Funktionäre ohne öffentliche Zuwendung auf die Dauer nicht machbar.
Buch, Regie: Sabine James. Musik: Sabine James. Choreographie: Viktoria Hotwagner. Bühnenbild: Heinz Gurdet
"Aladdin und die Wunderlampe" - ein Märchen aus 1000 und 1er Nacht - wurde in der Spielfassung und Inszenierung von Sabine James zum Highlight des Theatersommers für die ganze Familie: Das wieder in einigen Positionen erneuerte Jugendensemble der Burgspiele bot mit seiner Spielfreude ein farbenprächtiges Schauspiel, das von ins Ohr gehenden Melodien bis zu poppigen Songs rund um Macht und Einfluss - und der Ohnmacht des Reichtums gegen den Zauber der Liebe spielte.
Antonia Stubits (Prinzessin Jasmin) hatte ihre Freundin Lea Radakovits ins Ensemble mitgebracht, und diese bot bei ihrem Debut als Aladdin eine großartige Leistung. Rund um Volker Lang, der wieder als großer (und böser) Zauberer eine Glanzleistung bot, und Pia Kedl als Aladdin-Mutter, gaben Dana Taucher, Patrizia Krobot und Theresia Szolderits als moderierende Haremsdamen), Maria Frisch (Sultan, Finstere Macht), Franzhiska Kopfer und Ida Kedl (Geister), sowie Myriam und Katrin Trinkl, Alessia Barnutiu und Samuel Zimmermann in den weiteren Rollen ein lebhaftes Zeugnis von der Lern- und Leistungsfähigkeit junger Menschen unter erfahrener und einfühlsamer Leitung. Auch Sarah Doncsecs als Uhu 'Hububu' (Begleiter des großen Zauberers) empfahl sich für größere Aufgaben.
Buch: Lewis Carroll / Sabine James. Regie: Sabine James Musik: Sabine James. Bühnenbild: Heinz Gurdet
"Alice im Wunderland" ist wohl das bekannteste ‚moderne‘ Märchen, und die Vielfalt der faszinierenden Traumbilder der Protagonistin lässt es kaum glauben, dass die Geschichte des britischen Autors Lewis Carroll fast 150 Jahre alt ist! Sabine James hatte die junge Antonia Stubits für die Titelrolle auserwählt, und ihr die erfahrene Anna-Maria Sagmeister als Schwester Lorine beigestellt, die als kommentierende Erzählerin fungierte. Die Beiden machten ihre Sache großartig, und was das weitere, zum Großteil völlig verjüngte Ensemble betrifft, kann man als "Feuerwerk" junger Amateur-Schauspielkunst bezeichnen. Wieder mit dabei war Lena Poglitsch als skurrile, Macht-besessene Königin; ihr zur Seite überraschte der Neuzugang Peter Szlavik, ein großes Talent aus der Steiermark.
Einschmeichelnde Melodien und schmissige Songs aus der Feder von Sabine James, und toll interpretiert von den 8 bis 18jährigen DarstellerInnen taten das ihre zu einem wunderbaren Schauspiel für die ganze Familie.
Das stark verjüngte Ensemble, mit einigen Routeniers als 'harter Kern', brachte die Abenteuer der beiden Bonvivants Algeron und Jack (Manfred Hofer, Andi Fandl) und ihrer beiden Partnerinnen Gwendolen und Cecily (Melanie Kroboth, Pia Kedl) mit feinem Sprachwitz und exzellent kalkulierter Situationskomik gekonnt auf die Bühne. Eine große Leistung bot auch Silvia Weber als Algerons gestrenge Tante Augusta (Lady Bracknell), und jetzt wird es schon schwierig mit einer Aufzählung - denn zu ausgeglichen, um nicht zu sagen zu routiniert war das gesamte Ensemble, seien es tatsächlich 'altgediente' oder 'frisch gfangte' Amateure, aus dem Jugendensemble aufgestiegen. Doch die berührende Szene von Rita Jost (Miss Prism) und Dieter Schattauer (Pastor Chasuble) mit ihrem Lied der späten Liebe darf ausnahmsweise in gute Erinnerung gerufen werden
Anna Maria Sagmeister als Dorothy bot wiederum eine großartige Leistung, und mit ihr das 'Kleeblatt' mit dem Blechmann, der Vogelscheuche und dem furchtsamen Löwen (Florian Weber, Julian Heindl, Thomas Wolf), sowie das gesamte Ensemble, aus dem sich bereits einige für 'größere Aufgaben' im Standard-Ensemble angeboten hatten. Volker Lang in der Titelrolle überzeugte durch seine Wandlungsfähigkeit - vom schichten Farmer zu Beginn, zum exaltierten, jedoch voller Lebensweisheit dozierenden, enttarnten Zauberer.
Die wunderbar bunte Bühne von Heinz Gurdet, tolle Choreographien und einige technische Effekte (wie z. B. der Zauberer) von Sabine James boten den Rahmen für ein Theaterereignis für die gesamte Familie, das in bester Erinnerung blieb.
Auch die neu gestaltete Bühne ('ein homogenes Bühnenbild von Heinz Gurdet, 'ohne amateurhafte Einblicke', wie die Presse wohltuend vermerkte), sowie das Bemühen um ein angenehmes Ambiente, mit "englischem Rasen" vor der Bühne, und einem liebevoll gestalteten Pausenhof trugen zu einer gelungenen Aufführungsreihe bei. Schade nur, dass der August 2010 mit seinen Wetterkapriolen einen größeren Publikumserfolg verhinderte.
Das Jugendensemble um Constatin Muik (als Gespenst) konnte das von Friedl Gamerith geschriebene Schauspiel mit Gesang (frei nach Oscar Wildes Erzählung) in der Regie der in Paris lebenden Burgenländerin Sabine James prächtig umsetzen. Der Premierenerfolg brachte beste Werbung für die folgenden Aufführungen, und die beiden letzten Sonntagsvorstellungen waren völlig ausverkauft!
Die Vereinsleitung nahm den 'Auftrag' zur Kenntnis und war bemüht, auch 2011 wieder ein Stück für die Jugend auf die Beine zu stellen; es bedurfte jedoch großer Anstrengungen, dies bei der angespannten Förderungslage auch zu finanzieren.
Dann folgte die Katastophe eines Jahrhundert-Hochwassers - mit dreimaliger Überflutung des gesamten Festspielgeländes innerhalb von vier Tagen! Ganze zwei Wochen blieben, um unter schwierigsten Bedingungen die Proben zu Ende zu führen, das Bühnenbild fertig zu stellen - und den fast völlig zerstörten Bühnen-Unterbau notdürftig zu sanieren. Ein Wunder, dass dies in der kurzen Zeit zustande kam! Ein herzliches "Dankeschön" an alle, die dazu beigetragen haben!
Trotz dieser großen Probleme gelang dem Ensemble um Andreas Fandl (Titus Feuerfuchs) und Sandra Zankl (Salome Pockerl) eine viel beachtete Aufführung des Nestroy-Klassikers auf die Bühne zu bringen. Die Unbillen des Wetters, den ganzen Sommer über, ließen leider den erhofften Publikumserfolg nicht zu.
Das Jungendensemble konnte an den Triumph des Vorjahres nicht nur anschließen, sondern diesen mit Maleczkys "Lump-zapadump-Lumpazi" (ein Mini-Musical, frei nach Nestroy) noch übertreffen. Erfrischend, was die Jungen an Darstellungskraft und Gesang geboten haben. Die intensive Arbeit von Laszlo Maleczky und seiner künstlerischen Assistenz Sonja Angelina Defner/Philipp Maria Krenn machte sich bezahlt - und der Andrang, im nächsten Jahr dabei sein zu dürfen, war enorm. Nicht zu vergessen der Einsatz der Eltern, die das Ergebnis durch ihre Bereitschaft, auch bei den Aufführungen im Bühnenteam mit getragen haben. Danke! Schließlich sei das gelungene Arrangement der beiden Produktionen erwähnt, von Herbert Kopitar und der Live-Band des "Lumpazivagabundus" hervorragend umgesetzt.
Das Publikum (wieder ~ 6000) und die kritischen Medien haben dies alles äußerst positiv aufgenommen - und die Latte für 2009 (mit einem neuerlichen Nestroy-Hit) lag damit entsprechend hoch.
Laszlo Maleczky, international erfolgreicher Operntenor und neuer künstlerischer Leider der Burgspiele, schuf eine von Raimunds wunderbar tiefsinnigem Humor getragene Spielfassung, mit viel Gesang und Life-Musik.
Manfred Hofer fand sich ala Fortunatus Wurzel in einem Reigen von jungen Darstellern, aus dem stellvertretend für alle Sandra Zankl (Lottchen) und Andreas Fandl (Fischer-Karl) genannt seien - zu groß ist die Zahl der großartigen (vom Regisseur zu Höchstleistungen angespornten) Talente, um hier vollständig aufgezählt zu werden. Erstmals gab es auch eine Live-Band für die musikalische Begleitung des Stückes, in der auch die in Frankreich lebende Güssingerin Sabine James auf ihrer weißen Harfe mitwirkte. Sie sollte den Burgspielen auch in den folgenden Jahren erhalten bleiben.
Ferdinand Raimund hatte für das Stück den Untertitel "Das Mädchen aus der Feenwelt" gewählt. Dies war der Titel eines Singspiels 'von Kindern für Kinder' gespielt, aus der Feder und in der Regie von Laszlo Maleczky.
Beide Stücke waren ein großartiger Erfolg für die BURGSPIELE GÜSSING 2007, mit insgesamt nahezu 6000 Besuchern. In der kommenden Saison sollte diese neue Linie noch verstärkt fortgeführt werden - und die Erwartungen waren sehr hoch!Der Versuch, eine völlig neue Serie mit einem Jugend-Ensemble zu kreieren, wurde vom Publikum bestens angenommen, und die Ensemble-Mitglieder samt deren Angehörigen danken es seither mit grandiosem Einsatz!
"Der Verschwender" war die letzte Inszenierung von Erhard JUNGNIKL- zu sehr hatten ihm die Querelen um die Burgspiele Güssing zu schaffen gemacht. Erhard sah sich nicht mehr in der Lage, die Arbeit weiter zu führen, und er legte die künstlerische Leitung zurück. Wir schieden als gute Freunde.
Sein freiwilliger Abgang von der Bühne des Lebens (ein Jahr nach dem Abschied von seinen geliebten Burgspielen) hat uns alle, die Ensemble-Mitglieder, wie auch den Vorstand des Burgvereines, sehr getroffen.
Lieber Erhard, wir danken Dir für Deine Freundschaft und für Deine ausgezeichnete Arbeit, auf der die nachfolgenden künstlerischen Leiter der Burgspiele Güssing aufbauen konnten. Der Burgverein Güssing und "Dein" Ensemble werden Dir stets ein ehrendes Andenken bewahren!
Buch: Josef Otto Lämmel. Regie: Erhard JUNGNIKL Musik: Franz Stangl, Erhard JUNGNIKL. Bühnenbild: M. Hotwagner, Edda Zapfel
Das Spiel vom tragischen Ende des Ritters Andreas Baumkircher (Burgherr von Schlaining, Ritter im Dienste Kaiser Friedrichs III.(1459 auf Burg Güssing zum ungarischen Gegenkönig gewählt), brachte eine Zesur in der bewegten Geschichte der BURGSPIELE GÜSSING.Erhard JUNGNIKL, ein international erfahrener Regisseur und Filmemacher, übernahm in einer schwierigen Situation die künstlerische Leitung. Mit Gabi Leonhard und Klaus Stöger konnten zwei ehemalige Mitglieder des Ensembles wieder gewonnen werden, die zusammen mit Toni Bereczki und Manfred Hotwagner ein großartiges Team für die spannende Geschichte bildeten. Vorlage für das beim Dramenwettbewerb für die Grazer Schlossbergspiele 1938 preisgekrönte Stück "Andreas Baumkircher" von Josef Otto Lämmel (der 1939 nach London emigrieren musste und erst 1962 wieder nach Österreich kam) war Peter Roseggers Erzählung "Spitzbuamgschichtl va da Grazer Gschloußberguhr": Den gerechten Lohn für treue Dienste fordernd, war "Der Baumkircher" zu Verhandlungen in die Festung Graz gelockt worden, bei freiem Geleit - bis zum Vesperläuten.
Die großartige, zweigeschoßige Bühne im Burghof hatte die Hochburg als Hintergrund, und die 3-geteilte Tribühne bot den Zuschauern eine Theater-Arena, in der die tragische Handlung ihren Lauf nahm. - Dies war die letzte Aufführung im Burghof, die das gesamte Gelände mit einbezog, mit Blickrichtung zum ehrwürdigen Gemäuer der Hochburg. Die Aufführungen einer dramatischen Begebenheit aus der burgenländischen Geschichte waren ein großartiges Erlebnis, zu dessen Premiere eine offizielle Delegation unter der Führung des Bürgermeisters von Stadtschlaining samt Musikkapelle angereist war. Es hätte durchaus eine Würdigung seitens der Kulturbeauftragten unseres Landes verdient.
Buch: Ludwig Anzengruber. Regie: Frank Hoffmann. Bühne: Felix Grünwald
Der Burgverein suchte den Weg zurück ins Theater mit regionalem Bezug, und mit Ludwig Anzengruber ging es ins 2. Jahrzehnt: Das erfahrene Ensemble (Regie Frank Hoffmann) brachte die Komödie mit dem ernsten Hintergrund religiös-gesellschaftlicher Agitation mit Bravour über die Bühne.5500 Besucher erlebten in zehn Spieltagen ein ambitioniertes Ensemble, das Anzengrubers feine Pointen ausgezeichnet umzusetzen wusste. Berührend die mit scheinbarer Leichtigkeit vermittelten Weisheiten des Steinklopferhans (Manfred Semler), eines an der unbarmhärzigen Härte des Lebens gereiften Außenseiters. Vorerst erheiternd und schließlich beklemmend war, wie der alte Brenninger (Szabo Sándor) das Publikum zu lachendem Beifall animierte - bis diesem das Lachen im Halse stecken blieb.
Eine neue Bühnenkonstruktion, prächtige Kostüme von den Bundestheatern, und technische Spielereien gaben dem groß angelegten Schauspiel den nötigen Rahmen. Das vom Regisseur in einigen Positionen veränderte Ensemble der Burgspiele wurde der großen Aufgabe gerecht, und 6000 Besucher honorierten die Bemühungen um ein überregionales Großereignis auf Burg Güssing.
Der zu lebenslangem Kerker verurteilte Savanyu Jóska findet nach seiner Begnadigung nicht mehr ins Leben zurück - und macht diesem in der von ihm als ehrenhaft empfundenen Art selbst ein Ende.
Ein Spiel, in dem nicht nur gesellschaftlich unterschiedliche Schichten aufeinander prallten. Es schien dies bis auf weiteres das letzte Stück aus der unmittelbaren Geschichte der Region sein.
Titel des Romans von J. Karl Homma, auf dem die Spielfassung von Frank Hoffmann (nach einem Entwurf von Christian Putz) basiert. Mehr als 4000 Besucher sahen ein Schauspiel über Macht- und Intrigen an Hand des Beispiels des Marktes Pinkafeld, in der ausklingenden Zeit der Feudalherrschaft. Unvorstellbar - möchte man heutzutage meinen, doch ein Blick über die Grenzen, oder auch nur ein paar Jahrzehnte zurück lässt uns erschaudern . Otto Konrad und Manfred Semler boten in den Hauptrollen großartige Leistungen, und der Rest des Ensembles rundete die Darbietungen eindrucksvoll ab.
Der Epilog "Der Amerikaner" von Christian Putz brachte mit einer "Wirtshausdiskussion" die Gegenüberstellung der Chancen in der neuen Zeit mit jener um die vorige Jahrtausendwende.
Mit dabei sein "Cantus Felix", die Taburizza Güttenbach und Prostrum (H), die Spielmusik Boglya (H) und die Hans Samer-Band (Roma).
Buch und Regie: Peter Wagner. Musik: Arthur Fandl. Bühne: Günter Temmel
Nach einer Sage von der Burg Bernstein - uraufgeführt. Eine neue technische Infrastruktur bot optimale Voraussetzungen für eine eindrucks- und anspruchsvolle Umsetzung des historischen Stoffes. Der gesamte Burghof war Bühne, und der Einsatz der großen Schar von DarstellerInnnen war bemerkenswert.
Das Ensemble war inzwischen längst über den Status des herkömmlichen Laienentheaters hinaus gewachsen. Die Besucherzahlen konnten jedoch mit den Kosten für die aufwendigen Produktionen nicht Schritt halten, weshalb der Burgverein mit der Ausschreibung eines Literaturwettbewerbes einen Kurswechsel anstrebte.
Buch und Regie: Peter Wagner. Musik: Franz Stangl/Arthur Fandl. Bühne: Günter Temmel
Peter Wagners schauriges schönes Schauspiel nach den Protokollen der Hexenprozesse von Eberau, brachte einen neuen Höhepunkt für die BURGSPIELE GÜSSING: Vom Autor selbst inszeniert, von Franz Stanglund Arthur Fandl mit kontrastreicher Musik unterlegt, fand das Spiel in der nach Entwürfen von Günter Temmel in der Naturkulisse geschaffenen Bühne begeisterten Zuspruch. Die Life-Musik war ein Schritt in Richtung Musical, ein Experiment, das den Weg der Burgspiele auch im nächsten Jahr bestimmen sollte. Gabi Leonhard als Nonne, die in die Hände der Folterknechte fiel, sowie Klaus Stöger als Kaplan, der am Zwiespalt von Neigung und vermeintlicher Pflicht scheiterte, waren die herausragenden Figuren des vielköpfigen Ensembles. Der völlig verregnete Sommer machte den erhofften Publikumserfolg jedoch zunichte.
Uraufführung eines regionalhistorisches Dramas von Heinz Koller. Hauptthema des Dramas war die Belagerung der Stadt Güns, durch das auf dem Weg nach Wien befindliche Heer des Sultans. Eingebettet in die Handlung war das Schicksal zweier junger Menschen, von feindlichen Kriegern entführt, die auf dem abenteuerlichen Weg nach Hause zueinander fanden - um schließlich zu erfahren, dass sie Geschwister sind...
Die Musik steuerte wiederum Franz Stangl bei, und mit Peter Wagner führte ein Mann des modern-experimentiellen Theaters Regie - was reizvolle Effekte in der Aufarbeitung des historischen Stoffes ergab. Das Thema bot auch die Möglichkeit, Kontakte zu den diplomatischen Vertretungen von Ungarn und der Türkei zu knüpfen. Eine Hundertschaft von Laiendarstellern aus dem Großraum Güssing - mit Bürgermeister Peter Vadasz in der Titelrolle - begeisterte in 12 Vorstellungen rund 4000 Besucher.
Buch: Paul Rauchbauer/Heinz Koller. Regie: Oliver Ciontea. Musik: Franz Stangl. Bühne: Heinz Ebner
1994 konnten die zur Legende gewordenen GÜSSINGER BURGSPIELE reaktiviert werden. "IWEIN DER MÄCHTIGE" - das unter dem Titel "Das Güssinger Burgspiel" im bgld. Landesarchiv enthaltene Urstück von Dr. Paul Rauchbauer - wurde von Heinz Koller überarbeitet, Franz Stangl komponierte die Begleitmusik, und mit Unterstützung des Schauspielers Oliver Ciontea gelang es der Spielleiterin Klaudia Unger, eine Schar von Lehrerkollegen und ehemaligen Schülern für das Abenteuer Burgspiele zu begeistern. 3.500 Zuschauer in neun Vorstellungen honorierten die großartigen Leistungen des neuformierten Laienensembles. GÜSSING HAT SEINE BURGSPIELE WIEDER lautete die Schlagzeile einer bgld. Wochenzeitung.
Nach jahrhundertelangem Dornröschenschlaf erwachte die romantische Burgruine Güssing zur Mitte des 20. Jhdt. zu neuem Leben: Theaterspiele prägten 7 Jahre lang zur Sommer-Sonnenwende das Geschehen im wildromantischen Burghof. Die historischen Dramen "Iwein der Mächtige", "Im Zeichen des Halbmondes", "Husaren und Janitscharen", "Im Zeichen des Kreuzes" und "Grenzlandschicksal" (Buch Dr. Paul Rauchbauer, Musik Pr. Otto Strobl) wurden 1950 bis 1956 von einem ambitionierten Laienensemble aufgeführt, ehe das im südostösterreichischen Raum bereits renommierte Spectaculum infolge organisatorischer Probleme, anscheinend unvermeidlicher persönlicher und politischer Ränkespiele, sowie wegen Verlagerung der Interessen der Verantwortlichen wieder sanft entschlief.
So mancher Versuch einer Reaktivierung 'verlief im Sand', doch in den Köpfen einiger Güssinger lebte die verklärte Erinnerung an die prächtigen Spiele der 50er Jahre weiter. Es sollten fast vier Jahrzehnte vergehen, ehe Güssing seine Burgspiele wieder bekam. Seither sind nun schon 20 Lenze ins Land gezogen, und es hat sich - im Vergleich zu den "Gründertagen" - wenig Grundsätzliches verändert: Der Vorstand des Burgvereines - und ein stetig in Bewegung bleibendes Ensemble (mehr als 400 Mitwirkende seit 1994) mit ungebrochener Spielfreude - sind die Säulen der BURGSPIELE GÜSSING.
Seit 2007 (dem Zeitpunkt der 'Übersiedelung' auf die vom Burgverein geschaffene Festspielbühne auf dem Festgelände am Fuß der Burg) engagiert sich der Burgverein besonders in der Nachwuchsarbeit, mit einer vom Jugendensemble gespielten, zum jeweiligen Thema passenden Begleitproduktion. Die 2010 eingeschlagene Linie mit Dramen internationaler Autoren ist eine neue Facette, und zugleich ein Zeichen von Beständigkeit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Gründern dieser Institution. Gerade der Zulauf der Jugend berechtigt die Hoffnung für eine weitere positive Entwicklung der traditionsreichen BURGSPIELE GÜSSING - auch auf dem vom Publikum begeistert aufgenommenen, neuen Spielort am Fuße der Burg! - Der Burgverein wird schon deshalb die Burg Güssing, von der er seinen Namen ableitet und für deren Belebung er sich statutengemäß verpflichtet hat, "nicht aus den Augen verlieren".
Alle Aufführungen der BURGSPIELE GÜSSING seit 1994 sind dokumentiert; bei besonderem Interesse können die Datenträger (Videokassetten von den ersten Jahren, seit 2002 auf DVDs) gegen einen Kostenbeitrag für private Verwendung erworben werden. Öffentliche Aufführungen, Kopiern u. ä.bedürfen der Genehmigung des Burgvereines Güssing. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Rechte an Texten und an der Musik für die Aufführungen bei den Autoren
und Komponisten verbleiben!